Fachagentur Nachwachsende RohstoffeEin Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft

 

Projektverzeichnis - Details

Verbundvorhaben: Züchterische und pflanzenbauliche Optimierung der Kartoffel als dominierender Stärkelieferant der Bundesrepublik: Teilvorhaben 1: Stärkekartoffelzüchtung

Anschrift
SaKa Pflanzenzucht GmbH & Co. KG - Zuchtstation Windeby
Eichenallee 9
24340 Windeby
Projektleitung
J. Strahwald
Tel: +49 2302-926 785
E-Mail schreiben
FKZ
22001894
Anfang
01.04.1997
Ende
31.03.2000
Ergebnisverwendung
Das Teilvorhaben Züchtung wurde von neun Kartoffelzüchtern bearbeitet: Bavaria-Saat München BGB Ges. mbH, Böhm-Nordkartoffel Agrarproduktion, Kartoffelzucht Böhm, Nordkartoffel Zuchtgesellschaft mbH, NORIKA Nordring-Kartoffelzucht-und Vermehrungs-GmbH, Saatzucht Firlbeck KG, Saatzucht Fritz Lange , Saka-Ragis Pflanzenzucht GbR und Uniplanta Saatzucht KG. Die züchterisch zu bearbeitenden Ziele wurden durch klassische Züchtung und neuere Verfahren, wie die Dihaploidenzüchtung, die Protoplastenfusion und die Schnelle Vermehrung bearbeitet. Wesentliche Faktoren dieses umfassenden Ansatzes waren die breite genetische Variabilität des Züchtungsmaterials und die sehr unterschiedlichen Standort- und Selektionsbedingungen der verschiedenen Züchterhäuser. Das Hauptselektionskriterium war der Stärkegehalt Daneben wurden Qualitätseigenschaften der Stärke, wie Phosphorgehalt und Viskosität analysiert. Gleichzeitig beachtete man die Trockenheitsverträglichkeit, Beschädigungsempfindlichkeit und wichtige Resistenzen (Phytophthora, Virus, Nematoden, Krebs). Durch dieses Verbundprojektes haben die deutschen Kartoffelzüchter ihre Aktivitäten in der Stärkekartoffelzüchtung deutlich ausgedehnt. In Einzelfällen bedeutete dies eine mehr als verdoppelte Züchtungsaktivität. In der Projektlaufzeit wurden mehr als 2,5 Millionen Samen geerntet. Über 400.000 Topfsämlinge wurden angezogen, als erste Feldgeneration standen ca. 130.000 Einzelpflanzen im Feld. Fast 6.500 Stammesprüfungen wurden durchgeführt. Auf der dihaploiden Genomstufe lag die Ausbeute an Samen niedriger. Mit ca. 80.000 Samen wurde aber ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt. In der ersten Feldgeneration wurden über 4.000 Einzelpflanzen geprüft. Für die Rückführung von diploidem Material auf die tetraploide Genomstufe wurde die Protoplastenfusion eingesetzt. Das erstellte Ausgangsmaterial wird in den Zuchtbetrieben weiter bearbeitet und zur Sortenentwicklung verwendet. Erste Leistungs- und Qualitätsergebnisse liegen vor.
Aufgabenbeschreibung
Unter den stärkelieferenden Kulturpflanzen ermöglicht die Kartoffel den höchsten Stärkegehalt pro Hektar. Die Kartoffelstärke weist ein besonders variables Qualitätsprofil auf, was zu Forderungen nach unterschiedlicher morphologischer und physikalischer Stärkequalität führt, die dann sortenrein für spezifische Zwecke genutzt werden kann. Unter pflanzenbaulichen Aspekten kann diese Fruchtart auch auf schwächeren Böden, z.B. Sandböden in den nordöstlichen Bundesländern aussichtsreich angebaut werden. Da die Kartoffel als Hackfrucht außerdem getreidereiche Fruchtfolgen auflockert, kann mittelfristig ein Potential für eine Flächenausdehnung gesehen werden. Die Ziele des Teilvorhaben 1 sind: 1) Erhöhung der Stärkeproduktion pro Flächeneinheit durch züchterische Maßnahmen, 2) Züchterische Fixierung bestimmter morphologischer und physikalischer Stärkequalitäten.

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